Auch in diesem Herbst organisierte Gartenfreund Oliver Helf den Jahresausflug der Männergruppe. Als Ziel wurde vorab Franken, genauer Mittelfranken ausgewählt. Hier diente die zweitgrößte Stadt Bayerns, die 510.000 Einwohner-Stadt Nürnberg als Ausgangspunkt. Mit der Deutschen Bahn erreichten wir den Nürnberger Hauptbahnhof nach knapp 3 Stunden Fahrt. Nach der Ankunft in unserem Hotel ging es zu Fuß durch die Innenstadt um dort in der für Ihre Fränkische Küche bekannte Albrecht-Dürer-Stube (benannt nach einem Nürnberger Maler) zum Abendessen. Den weiteren Abend ließen wir gemütlich in einer Kneipe ausklingen.
Am nächsten Morgen war der erste Programmpunkt des langen Wochenendes der Besuch des DB Museum Nürnberg. Dort hatten wir zunächst eine 1-stündige Überblicksführung über „die Anfänge der Eisenbahn“. Wir erfuhren vieles zur Erfindung der Eisenbahn und dem Adler der ersten Dampflokomotive in Deutschland. Diese Lok fuhr auf der ersten deutschen Bahnstrecke 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Im Anschluss an die Führung hatten wir noch eine weitere Stunde, um die übrige Ausstellung zu besichtigen.
Danach fuhren wir mit der Bahn ins 28 km entfernte Weißenohe in der Fränkischen Schweiz. Dort begannen wir mit dem Brauereiwanderweg Fünf-Seidla-Steig. Der Wanderweg führt dabei auf landschaftlich reizvollen Wegen und Pfaden zu fünf verschiedenen Privatbrauereien und deren Brauereigaststätten. Ausgestattet mit einer Stempelkarte für mindestens je einen Seidla (Fränkisches Wort für eine Halbe Bier) am jeweiligen Zwischenstopp. Mit der Klosterbrauerei Weißenohe erreichten wir vom Bahnhof aus in nur 300 Metern den ersten Halt. Nach der ersten Runde Bier, warteten auf unserem gewählten Rundwanderweg noch 16 km auf uns. Als nächstes machten wir im Biergarten zum Bergschlösschen, der Brauerei Friedmann in Gräfenberg Halt. Hier begrüßte uns ein sehr freundlicher und geselliger Gastwirt, so dass wir dort etwas länger als geplant verweilten. Im Anschluss liefen wir weiter zum Brauerei-Gasthaus Hofmann in Hohenschwärz und dem Gasthof Seitz mit seinem Thuisbrunner Elch-Bräu in Thuisbrunn, dem nördlichsten Ort auf dem Fünf-Seidla-Steig. Wenig später ging es auf anderen Wegen zurück nach Gräfenberg, wo zum Abschluss das Lindenbräu auf uns wartete.
Als Belohnung bekam dort Gartenfreund für seine volle Stempelkarte den Fünf-Seidla-Steig Bierkrug als Andenken.
Die Rückfahrt nach Nürnberg dauerte vom Bahnhof Gräfenberg rund 1 Stunde. Müde erreichten wir an diesem Abend unser Hotel.
Den nächsten Tag verbrachten wir dann größtenteils im verregneten Nürnberg. Nach einem ausgedehnten Hotelfrühstück besichtigten wir das Nürnberger Bratwurstmuseum. Dieses befindet sich passenderweise in der Bratwurstgasse. In diesem kleinen Museum lernten wir den Ursprung der nur 7 bis 9 cm langen Nürnberger Rostbratwurst kennen. Danach gingen wir zum Nürnberger Hauptmarkt wo gerade der Herbstmarkt stattfand. Wir hatten noch etwas Zeit diesen typischen Krämermarkt anzuschauen und einzukaufen.
Kurzdarauf startete unsere vorab gebuchte Kombiführung bestehend aus Altstadtrundgang und historischen Felsengänge. Während dem 1-stündigen Rundgang lernte die Männergruppe die wichtigsten Orte der Altstadt und Ihre Geschichte kennen.
Anschließend ging es für eine weitere Stunde hinab in den Untergrund. Die weit ausgedehnten, labyrinthartigen, oft über mehrere Stockwerke reichenden Felsenkelleranlagen dienten ursprünglich zur Lagerung des Original Nürnberger Rotbieres. Während der Luftangriffe des 2. Weltkriegs fanden hier viele Bürger Schutz. Heutzutage werden in den Kellern die Bier- und Whiskyspezialitäten der Hausbrauerei Altstadthof gelagert. Dort kehrten wir im Anschluss an die Führung auch zum Mittagessen ein.
Am Nachmittag nahmen wir in den Räumlichkeiten der Nürnberger Kochschule cookionista am Lebkuchen Kurs teil. Wir entdeckten die Geschichte und Geheimnisse der Nürnberger Lebkuchen und backten leckere Elisenlebkuchen.
Danach fuhren alle Teilnehmer mit der Bahn in den beschaulichen fränkischen Kurort Bad Windsheim für eine weitere gemeinsame Nacht.
Am nächsten Tag waren noch zwei Programmpunkte im 12.000 Einwohner großen Bad Windsheim geplant. Nachdem Frühstück gingen wir ins Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim. Das 45 Hektar große Museumsgelände beherbergt Häusergruppen aus verschiedenen Zeitepochen. Die Gebäude stammen aus Mittelfranken und werden dabei an ihren Originalstandorten abgebaut und im Freilandmuseum möglichst originalgetreu wiederaufgebaut. Ich hatte vorab eine 2-Stündige Führung organisiert. Unsere Führerin zeigte uns einige interessante Gebäude vornehmlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Als krönender Abschluss gab es noch Verköstigung mit Most und Schmalzbrot in der Alten Mühle. Anschließend hatten wir noch eine Stunde, um weitere Gebäude der weitläufigen Anlage anzuschauen. Als Letztes besuchten wir fast schon traditionsgemäß eine Therme. Wie gut das sich in Bad Windsheim die Franken-Therme mit einem künstlich angelegten Salzsee, Sauna- und Badebereich befindet. In der Therme verbrachten wir entspannte 3,5 Stunden beim erholsamen Baden und Schwitzen. Im Anschluss an den Thermenbesuch besorgten wir uns noch ein letztes gemeinsames Abendessen, bevor die 3,5-stündige Rückfahrt mit der Bahn nach Bietigheim-Bissingen anstand. Mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen ging ein erfolgreicher Gruppenausflug.
Bericht: Oliver Helf