Im Oktober 2023 organisierte Gartenfreund Oliver Helf den Jahresausflug der Männergruppe in die Bundesstadt Bonn. Mit der Bahn erreichten wir den Bonner HBF nach 3 Stunden Fahrt. Nach der Ankunft in unserem Hotel ging es zu Fuß durch die Innenstadt zum ersten gemeinsamen Abendessen im Brauhaus Bönnsch. Dort wird das gleichnamige Bier Bönnsch, als Pendant zum Kölsch serviert. Den weiteren Abend ließen wir gemütlich in den umliegenden Kneipen ausklingen. Am nächsten Morgen begannen wir den Tag mit einer Stadtrallye durch die 336.000 Einwohner Stadt. Aufgeteilt in zwei Gruppen erwartete uns eine fordernde Mischung aus Escape Game, Schnitzeljagd und Sightseeing an der frischen Luft. Dazu bekam jede Gruppe eine gelbe Tasche mit Hinweisen und Spielutensilien um die insgesamt 12 Rätsel, welche auf die Bonner Innenstadt verteilt waren, zu lösen. Über den Münsterplatz, samt Bonner Münster aus dem 11. Jhd., folgte das Spielgeschehen weiter über den Hofgarten, dem Alten Zoll, entlang des Rheinufers und dem Beethoven-Haus bis an den Marktplatz im Zentrum der Stadt. Nach 2 Stunden hatte jede Gruppe die Rätsel gelöst und so manches über Bonn erfahren. Wir stärkten uns anschließend auf dem Marktplatz bei den zum Bonner Wochenmarkt gehörenden Foodtrucks. Danach nahmen wir die Stadtbahn, um zum nächsten Programmpunkt zu gelangen. Durchgeführt vom Haus der Geschichte Bonn unternahmen wir eine Führung zum Geburtsort des Grundgesetzes, dem Bundesrat. Als eins von fünf Verfassungsorganen der Bundesrepublik ist der Bundesrat zentraler Ort der Demokratie. Von 1949 bis zum Umzug nach Berlin im Jahr 2000 hatte er seinen Sitz in Bonn. Bereits auf dem Weg vom Haus der Geschichte zum Bundesratsgebäude erfahren wir viel wissenswertes über den einstigen Regierungssitz Deutschlands. Im Bundesrat angekommen, erläuterte uns unsere Gästeführerin im dortigen Ausstellungsraum die Gründungsphase und den Aufbau der Bundesrepublik und unseres Grundgesetzes. Abschließend betreten wir den Bundesrat, welcher heute noch als Außenstelle und als möglicher Ersatz für das Berliner Gebäude aufrechterhalten wird. Wir nahmen Platz, wo einst Vertreter der Bundesländer über Gesetze entschieden. Nach knapp 2 Stunden endete die Führung und wir begaben uns auf den Weg der Demokratie. Einem selbstgeführten Rundgang durch das ehemalige Regierungsviertel. Danach hatte jeder Teilnehmer etwas Zeit zur freien Verfügung. Die meisten gingen noch in den HARIBO-Shop um die Bonner Süßwaren benannt nach einem Akronym für Hans Riegel Bonn zu kaufen. Den zweiten Abend begannen wir mit einem Biertasting im Keller der Craftbier Bar Balthasar. Unter dem Motto „Biervielfalt für Fortgeschrittene“ verkosteten wir binnen 2 Stunden sechs ausdrucksstarke Vertreter der Craftbier Welt und lernten etwas zum Craftbier Brauprozess. Zum Abendessen ging es in ein benachbartes Tapas & Grillrestaurant und zum Abschluss in eine gemütliche Kneipe mit kleiner Tanzfläche. Der dritte und letzte Tag unseres Gruppenausflugs begann mit einem Spaziergang in die Bonner Südstadt um dort gemütlich und ausgiebig in einem deutsch-orientalischen Café zwei Stunden lang zu brunchen. Danach fuhren wir mit der Stadtbahn in die 41.500 Einwohner Stadt Königswinter, auf der östlichen Rheinseite gegenüber dem Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg. Die Stadt liegt zu Füßen des Siebengebirges mit dem markanten Drachenfels, welcher unser Ziel an diesem Nachmittag war. Von der Haltestelle liefen wir rund 10 min. zur Drachenfelsbahn. Mit der ältesten Zahnradbahn in Deutschland, erbaut 1883, fuhren wir anschließend auf 1,52 km Strecke den bis zu 20 % steilen Berg hinauf. Lediglich die letzten Höhenmeter bis zur Ruine auf 321 m Höhe, rund 270 m über dem Rhein hatten wir noch zu Fuß zu überwinden, um den schönen Ausblick auf das Rheintal zu erlangen. Danach liefen wir hinab zum Schloss Drachenburg. Das Schloss ist das Wahrzeichen von Königswinter und wurde von 1882 bis 1884 in den historistischen Stilen der Neogotik und der Neorenaissance als repräsentativer Wohnsitz für Stephan von Sarter gebaut. Wir besichtigen gemeinsam mit unserer Gästeführerin das Schloss. Zunächst gelangten wir über das Dienstbotentreppenhaus in den Südturm und auf den Dachboden, die regulär nicht für Besucher zugänglich sind. Dort erfuhren wir einiges über die Zeit und Arbeitsbedingungen der Bediensteten im 19. Jhd. So mussten die Angestellte ein Dienstbotenbuch führen. Dies beinhaltete körperliche Merkmale, Pflichten und Zeugnis der jeweiligen Person. Außerdem bekamen wir im zweiten Teil der privaten Führung die Innenräume des Schlosses gezeigt. Diese bestechen durch gut erhaltene Möbel und Buntglasfenster der späteren Besitzer. Nach dieser abwechslungsreichen Führung nahmen wir von der Mittelstation die Zahnradbahn zurück zur Talstation. Im Zentrum von Königswinter hatten wir noch etwas Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt und entlang des Rheinufers. Von dort aus nahmen wir dann die Rheinfähre Königswinter–Mehlem. Die kurze Überfahrt auf die gegenüberliegende Rheinseite dauerte nur wenige Minuten. Abschließend fuhren wir vom Bahnhof Mehlem nach Bonn Hbf. Zurück in Bonn genehmigten wir uns noch ein letztes Abendessen in einem Schnellrestaurant, bevor wir die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn antraten. Binnen 3 Stunden Fahrt und mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen ging ein erfolgreicher Männergruppenausflug zu Ende.